Rasche Reanimation rettet Leben
PZ Pharmazeutische Zeitung online, 14.06.2021
Jedes Jahr sterben 70.000 Menschen in Deutschland am plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Viele könnten gerettet werden, wenn frühzeitig mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen würde. Doch viele Menschen scheuen sich, eine Reanimation zu beginnen. Dabei ist rasches Handeln gefragt.
Die Bilder aus Kopenhagen, als der zusammengebrochene dänische Nationalspieler Christian Eriksen bei der Fußball-Europameisterschaft auf dem Spielfeld behandelt und wiederbelebt werden musste, haben viele Menschen stark bewegt. Doch der Fußballer hatte Glück im Unglück, denn seine Teamkollegen haben rasch reagiert und Hilfe gerufen, die bei einem solchen Sportereignis auch vor Ort ist. Er konnte erfolgreich wiederbelebt werden und ist auf dem Weg der Besserung.
Viele andere Betroffene haben weniger gute Bedingungen. Pro Jahr tritt ein Herz-Kreislauf-Stillstand in Europa bei etwa 67 bis 170 pro 100.000 Menschen auf. In Deutschland sterben jedes Jahr 70.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Insgesamt ist der Herz-Kreislauf-Stillstand die dritthäufigste Todesursache in Europa. Trotz Reanimation durch Rettungskräfte überleben nur 11 Prozent der Personen, deren Herz versagt.
Warum ist das so? Bei einem solchen Ereignis entscheiden die ersten Minuten. Hört das Herz auf zu schlagen, wird kein Sauerstoff mehr an das Gehirn geliefert – innerhalb von 10 bis 15 Sekunden wird man daher ohnmächtig. Nach drei bis fünf Minuten beginnen Neuronen im Gehirn abzusterben. Bis ein Notarzt oder Rettungswagen bei einem Notfallpatienten ankommt, vergehen in Deutschland im Schnitt aber sechs bis sieben Minuten. Um die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu überbrücken, wäre es wichtig, dass Umstehende mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.
In Deutschland tun dies aber laut Informationen des Deutschen Rats für Wiederbelebung (GRC) noch zu wenige Notfallzeugen. Deutschland liege mit einer Laienreanimationsquote von 40,2 Prozent im Vergleich zu 58 Prozent im europäischen Durchschnitt im Mittelfeld. Auch mit einer Überlebensquote von 11,2 Prozent gibt es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, die bis zu 18 Prozent Überleben erreichen, noch Verbesserungsmöglichkeiten.
Im Notfall sollten Anwesende nach dem Motto »Prüfen, Rufen, Drücken« bei einem Betroffenen zuerst prüfen, ob er ansprechbar ist und normal atmet. Bei fehlender Atmung oder Schnappatmung sollte als nächstes über die Notrufnummer 112 Hilfe gerufen werden. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollte dann die Herzdruckmassage ausgeführt werden. Durch diese wird das Blut in geringem Maße durch den Körper gepumpt, wodurch ein Absterben des Gehirngewebes verhindert werden kann. Diese Maßnahme verdreifacht die Überlebenschancen des Patienten.
Zur Reanimation ist Ende März dieses Jahres eine aktualisierte Leitlinie des GRC erschienen. Die zentralen Aussagen zur Durchführung einer Wiederbelebung wurden in der überarbeiteten Fassung weitgehend beibehalten, neu ist allerdings ein Kapitel zur Epidemiologie und zu »Systemen, die Leben retten«. Eines dieser Systeme ist die Telefonreanimation, die telefonische Anleitung zu Wiederbelebungsmaßnahmen durch Personal der Einsatzleitstellen. Hierbei fragen die in Leitstellen Tätigen strukturiert die wichtigsten Informationen beim Anrufenden ab, schicken danach einen Rettungswagen zum Notfallort und instruieren dann den Anrufenden, wie die Reanimation durchzuführen ist. Das soll die Unsicherheit der Notfallzeugen reduzieren, die eine der häufigsten Gründe ist, warum keine Laienreanimation begonnen wird.
Von der Telefonreanimation erwartet der GRC eine Verdopplung des Überlebens. Noch wird das Verfahren aber nicht flächendeckend eingesetzt. Dem Jahresbericht des Deutschen Reanimationsregisters für 2019 zufolge wurde Telefonreanimation bei weniger als jedem Vierten infrage kommenden Notfallpatienten angewendet.
Gesteigert werden sollte laut GRC auch die Ausbildung in Wiederbelebung an Schulen. Diese ist nicht bundeweit, sondern in einzelnen Bundesländern etabliert. Durch Erhöhen der Laienreanimationsquote ließen sich in Deutschland jedes Jahr 10.000 Menschenleben retten.
Der Herzstillstand des dänischen Fußballers Christian Eriksen beim Spiel seines Teams gegen Finnland schockierte die Mannschaft und das Publikum gleichermaßen. Durch rasche Wiederbelebung konnte Eriksen gerettet werden.
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