Kinder mit MIS-C zuvor häufig ohne COVID-Symptome
ÄRZTE ZEITUNG, 08.04.2021
Ein MIS-C („Multisystem Inflammatory Syndrome in Children“) tritt oft bei Kindern auf, die zuvor keine oder nur leichte COVID-19-Symptome hatten. Das berichten Wissenschaftler der US-Behörde CDC, die Daten von 1733 Kindern und jungen Erwachsenen bis 20 Jahren analysiert haben. 75 Prozent der Patienten mit MIS-C waren zuvor asymptomatisch oder nur mild symptomatisch an COVID-19 erkrankt. Die Studie zeigt zudem, dass das seltene Syndrom häufig schwer verläuft: 58,2 Prozent der MIS-C-Patienten mussten auf einer Intensivstation behandelt werden. Bei vielen von ihnen gab es kardiale Beeinträchtigungen: bei 54 Prozent wurde von Hypotonie oder Schock berichtet. Auch Perikardergüsse (bei 23,4 Prozent) und Myokarditiden (bei 17,3 Prozent) wurden relativ häufig angegeben (JAMA Pediatrics 2021; online 6. April).
Bei Menschen, die in Folge einer COVID-19-Erkrankung an neurokognitiven Einschränkungen leiden, ist der Glukosestoffwechsel im Gehirn deutlich beeinträchtigt. Das belegen Aufnahmen von 41 COVID-19-Patienten, die an der Uniklinik Freiburg per 18FDG-PET (18F-Fluordesoxyglukose-Positronenemissions-Tomografie) gescreent wurden. Mit dem 18FDG-PET kann der Glukosestoffwechsel im Gehirn visualisiert werden. „Bei einem Großteil von Patienten, die wegen einer akuten COVID-19-Erkrankung stationär behandelt werden mussten, konnten in der subakuten Phase definierte kognitive Beeinträchtigungen festgestellt werden“, fasst Studienautor Privatdozent Dr. Jonas Hosp die Ergebnisse in einer Mitteilung der Uniklinik zusammen. „Die Befunde passen zu dem im 18FDG-PET sichtbar verminderten Glukosestoffwechsel, das bedeutet einer regionalen Leistungseinschränkung in den entsprechenden Bezirken der Großhirnrinde“ (Brain 2021; online 5. April).
Jeder dritte COVID-19-Patient entwickelt innerhalb von sechs Monaten nach SARS-CoV-2-Infektion neurologische oder psychiatrische Erkrankungen. Das geht aus einer Beobachtungsstudie aus den USA mit Daten von 236 000 Patienten hervor. Am häufigsten waren Angststörungen (bei 17 Prozent) und Depressionen (bei 14 Prozent). Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall oder Demenz waren zwar grundsätzlich nicht so häufig wie psychiatrische, insgesamt aber keine Seltenheit. Besonders von neurologischen Komplikationen betroffen sind den Ergebnissen zufolge Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten: Sieben Prozent von ihnen erlitten einen Schlaganfall, zwei Prozent erkrankten innerhalb von sechs Monaten nach Infektion an Demenz (Lancet Psych 2021; online 6. April).
Selektionsleitlinien für Lungentransplantationen bei COVID-19-Patienten hat ein internationales Konsortium aufgestellt. Bei COVID-19 können bekanntlich schwere Lungenschäden auftreten. Weltweit haben bereits etwa 40 Menschen, deren Lunge durch COVID-19 irreversibel geschädigt war, eine Lungentransplantation erhalten, teilt die MedUni Wien mit. Von zwölf dieser Patienten berichtet die Expertengruppe – darunter Forscher der MedUni Wien – nun und fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Als Kriterien für eine Transplantation gelten demnach: Ausschöpfung aller konservativen Therapieoptionen, keine Erholung der geschädigten Lunge trotz mindestens vierwöchiger Beatmung / ECMO-Therapie, Nachweis des fortgeschrittenen und irreversiblen Lungenschadens in mehreren aufeinanderfolgenden CT-Untersuchungen, Alter unter 65 Jahren und keine relevanten Begleiterkrankungen. Zudem müssen die Patienten in einem guten körperlichen Zustand sein oder eine reelle Chance auf volle körperliche Rehabilitation nach Transplantation haben (Lancet Resp Med 2021; online 31. März).
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