37-Jährige nach längerem Herzstillstand ohne neurologische Schäden reanimiert.
Bis heute wird allgemein angenommen, dass nach einem Herzversagen das Gehirn und andere Organe innerhalb von Minuten schwer geschädigt sind. Diese Schädigung ist, wenn nur konventionelle Therapien zur Verfügung stehen, so stark, dass einer erfolgreichen Wiederbelebung des Patienten zeitlich sehr enge Grenzen gesetzt sind. Langfristige Forschungen haben gezeigt, dass sich diese Grenzen durch ein neuartiges Therapiekonzept möglicherweise deutlich verschieben lassen.
Das Ergebnis dieser Forschungen ist CARL – ein neuer Therapieansatz, der auf einer extrakorporalen Zirkulation basiert, bei der dem Patienten das Blut aus dem Körper entnommen, aufbereitet und anschließend wieder zugeführt wird.
Während einer CARL Therapie – und das ist neu – werden zahlreiche Werte gemessen. Sie geben Aufschluss über den Zustand des Patienten, sodass z. B. die Zusammensetzung und die Temperatur des Blutes an dessen individuelle Bedürfnisse angepasst werden können. Dies geschieht durch die Zugabe bestimmter Substanzen, durch eine genau dosierte Zufuhr von Sauerstoff und durch eine sofortige Abkühlung des gesamten Körpers auf etwa 34 °C. Die entsprechenden Blutwerte werden kontinuierlich überwacht – und bei Bedarf so modifiziert, dass sich der Organismus optimal von den Folgen der Mangeldurchblutung erholen kann.
Auf diese Weise konnte eine relativ junge Frau und Mutter mit Herz-Kreislaufstillstand nach einer Zeitspanne jenseits aller positiven Prognosen wiederbelebt werden. CARL schaffte darüber hinaus, was bisher als medizinische Ausnahme gilt: Die Patientin überlebte die lebensbedrohliche Situation ohne Hirnschäden und gewann ihre frühere volle Lebensqualität zurück.
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